Die Macht der Machtlosen

Sechs Persönlichkeiten aus "Gorno Matcha", dem oberen Teil des abgelegenen Zarafschan-Gebirgstals in Tadschikistan, erzählen ihre eindrückliche Lebensgeschichte. Dabei erfahren wir etwas von der Weisheit dieser einfachen Frauen und Männer. Was macht ein erfülltes Leben aus? Sind Zufriedenheit und Glück trotz Leid und widrigen Umständen möglich? Was ist überhaupt Glück? Was ist wirkliche Macht, und wer hat sie? Die vorliegende Sammlung bringt uns den Antworten auf diese Fragen ein wenig näher. Gleichzeitig erhalten wir einen interessanten Einblick in die Zeitgeschichte und den Alltag in den ländlichen Regionen Zentralasiens.

Fasilmatmoh Hasanova aus dem Dorf Pastigav ist alleinstehende Bäuerin, 10fache Mutter und 60fache Grossmutter. Sie blickt zurück: "Ich war in meinem Leben Frau und Mann. Während der Arbeit in der Kolchose konnte ich nicht von den Männern unterschieden werden. Ich trug Hose, Hemd und eine Mütze und verrichtete dieselben Arbeiten wie sie. Frauen gegenüber aber war ich stets Frau. Ich hatte ein sehr schweres, aber glückliches Leben."

In Langlif lebt Jonmirzo Hakimov. "Mein Wille brannte", sagt er über sein Leben. Man spürt es, wenn man seine Geschichte liest.

"Das Leben ist so ein Ding, in dem alles einmal vorbei geht", sagt Jodgormo Nejozova aus dem Dorf Kamodon. "Das Gute geht vorbei, aber auch das Schlechte geht vorbei. Alles geht einfach einmal vorbei."